Restorative Kreise - Workshops zum Kennenlernen und Vertiefen

Seminarart: 
Gemeinsam mit: 
Ulrike Prochazka
Zeit: 
5. April 2014 - 10:00 bis 6. April 2014 - 16:00
Ort: 
Kolpinghaus Wien Währing
Gentzgasse 27
1180 Wien

Restorative Kreise (Restorative Circles) sind eine besondere Form, Konflikte auszutragen und Verbindung wieder herzustellen, in der alle in einer Gemeinschaft am Konflikt Beteiligten einbezogen werden. In einem Restorativen Kreis begegnen wir einander als Menschen, um einander zu verstehen, Verantwortung für unser zu Handeln übernehmen und gemeinsam nächste Schritte zu vereinbaren.
Wer gerne mehr darüber erfahren und selbst lernen und üben möchte, worauf es beim Begleiten von Restorativen Kreisen ankommt, hat dazu die Möglichkeit am

 

An diesem Wochenende finden parallel 2 Workshops statt, in denen es viel Raum zum Üben und Sammeln eigener Erfahrungen geben wird:

1. Kennenlernen der Grundlagen der Restorativen Kreise (Restorative Circles)  nach Dominic Barter, des dafür notwendigen systemischen Kontextes (Restoratives System)und erstes Üben von Vorkreisen und semi-simulierten Kreisen

2. Follow Up für alle, die bereits 1-2 Tage Einführung/Schnupperworkshop Restorative Kreise besucht haben und mehr Praxis sammeln und über das Einrichten von Systemen, die das Austragen von Konflikten begünstigen, lernen möchten

Beide Workshops finden in denselben Räumlichkeiten zur selben Zeit statt. D.h. mensch kann sich - je nach Vorwissen - für einen der beiden anmelden.


Zeit:            Samstag      5.April 2014        10:00 – 17:00 Uhr
                   Sonntag       6. April 2014       10:00 – 16:00 Uhr

Anmeldung bitte bis spätestens 31. März 2014 mit diesem Anmeldeformular und Anzahlung von min. € 50,- auf das Konto lautend auf Cornelia Liebhart-Benedikt:
IBAN: AT831420020011631461, BIC : EASYATW1. Easybank

nfo und Fragen: Cornelia Liebhart-Benedikt unter oder +43 650 512 88 07

Beitrag: € 190,- bis € 290,-, bei Übernahme der Kosten durch den/die ArbeitgeberIn min. € 360,-.
Der Umgang mit Geld bei der Veranstaltung entspricht der Haltung, die Restorative Circles/Kreisgesprächen zu Grunde liegt: Alle tragen die Verantwortung für die Gemeinschaft gemeinsam - gemäß Selbsteinschätzung und innerer Bereitschaft.

Die angegebenen Beträge sind ein Richtwert, mit dem wir die Kosten für die Veranstaltung begleichen können und der auch nachhaltig zu unserem Leben und unserer Arbeit beiträgt.
Gerne könnt ihr auch mehr einzahlen, als wir vorgeschlagen haben, ihr ermöglicht damit anderen, die zur Zeit weniger finanzielle Ressourcen haben, die Teilnahme bzw. unterstützt die Einrichtung von Restorative Systems in verschiedenen Gemeinschaften. Sollte Dein Betrag unter der angegebenen Spanne liegen, setze Dich bitte mit uns in Verbindung.


Mehr zu Restorativen Kreise auf www.restorativecircles.org und hier:

Was sind Restorative Kreise eigentlich?

Restorative Kreise sind ein Prozess, der von dem Briten Dominic Barter seit 1994 in den Favelas brasilianischer Großstädte inspiriert durch die Gewaltfreie Kommunikation Marshall Rosenbergs entwickelt wurde.
Restorative Kreise bringen die Konfliktbeteiligten und deren Umfeld in einem Kreis zusammen und laden sie zum Gespräch ein. Miteinbezogen werden alle, die auf irgendeine Weise betroffen sind. Man kommt freiwillig, mit der Absicht, Verantwortung für das Geschehene und das Kommende zu übernehmen. Restorative Kreise helfen, wieder miteinander in Verbindung zu treten, auch wenn Beziehungen durch Misstrauen oder Traumata beeinträchtigt sind.

Im Kreis treffen sich 3 Konfliktparteien, um sich mit dem Konflikt auseinander zu setzen:
- die / der Handelnde
- die / der direkt Betroffene
- die weitere betroffene Gemeinschaft der beiden

Jede der beteiligten Parteien kann einen Kreis einberufen. Alle kommen freiwillig und treffen sich auf Augenhöhe. Alle sind beteiligt, es gibt keine Beobachter.
Der Ablaufplan ist dabei jedem bekannt, z.B. durch ein für jeden Teilnehmer sichtbares Plakat.
Diese Transparenz verteilt die Verantwortung für das Geschehen auf alle im Kreis Anwesenden und ermöglicht es dem Begleiter als Teil der Gemeinschaft dabei zu sein. Zu den Aufgaben des Begleiters gehört das Fördern des gegenseitigen Verstehens der Anwesenden durch einen ritualisierten Dialogprozess.
Als Kreisform gestaltet unterstützen Restorative Kreise alle Beteiligten darin, ein Machtgleichgewicht zu finden, und fördern gegenseitiges Verständnis und Selbstverantwortung.
Sie geben einer Gemeinschaft die Möglichkeit und den Raum, sich um ihre Konflikte selbständig, frühzeitig und nachhaltig zu kümmern.


Restorative Kreise laufen in 3 Schritten ab:
Dem sogenannten Vorkreis (Pre-Circle), Hauptkreis (Circle) und Nachkreis (Post-Circle).
Diese dienen dazu sich gegenseitig zu verstehen, die Beweggründe der Teilnehmenden zu erkennen, nächste Schritte zu vereinbaren, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden, und die Ergebnisse gemeinsam zu überprüfen.
Werden Restorative Kreise über eine längere Zeit in einer Gemeinschaft praktiziert, wirken sie sich nachhaltig positiv aus. Sie ermutigen die Menschen ihre Angelegenheiten und die der Gemeinschaft selbst in die Hand zu nehmen. (Siehe auch "NESTA Radical Efficiency Report 2010" unter www.nesta.org.uk).
Die im Restorative Kreis gemeinsam gefundenen Vereinbarungen können in einigen Bezirken in Brasilien als gültige Rechtssprüche von Richtern angenommen werden. Das spart Kosten und überzeugt vor allem durch die von ca. 80% auf ca. 20% gesunkene Rückfallquote in diesen Fällen.
Dominic Barter ist seit 2004 als Leiter und Berater des Pilotprojektes "Restorative Justice" in Brasilien tätig. Dieses wird in Kooperation mit dem UN Development Program, der UNESCO, dem brasilianischen Justiz- und Bildungsministerium sowie dem Sekretariat für Menschenrechte durchgeführt.