Es war einmal Gewalt

Abler-Rainalter Nicola & Abler Thomas: www.friedisch.at/
Kirchberger Elisabeth: www.elisabethkirchberger.at/
Kröll Rosvita: roswitha.kroell@fro.at

Diese Video-Geschichte vom “Kleinen Johann” bezieht sich auf eine Geschichte, die Astrid Lindgren am 22. Oktober 1978 in ihrer Dankesrede anlässlich ihres Erhalts des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hielt. In ihrer Rede in der Frankfurter Paulskirche setzte sie sich für die gewaltfreie Erziehung ein. Zu dieser Zeit herrschte in Deutschland noch „das Elternrecht auf körperliche Züchtigung“. Die Rede, die sie damals gehalten hat, hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Und mit ihr die kurze Geschichte über die Unsinnigkeit von Gewalt in der Erziehung. Mehr dazu und die daraus entstandene Entwicklung von Kinderschutzgesetzen in vielen Teilen der Welt: https://de.wikipedia.org/wiki/Niemals...!

1989 hat Österreich mit dem Kindschaftsrechts-Änderungsgesetz das Gewaltverbot in der Erziehung eingeführt. Dennoch sind nach einer Studie von UNICEF aus dem Jahr 2020 für jeden fünften Österreicher leichte körperliche Bestrafungen nicht bedenklich. Etwa gleich viele sehen drastischere Maßnahmen als notwendige Erziehungsmittel. Gewalt wird nach wie vor primär mit körperlicher Gewalt in Verbindung gebracht, andere Formen der Gewalt werden nicht ernst genommen. Gewalt wird unter bestimmten Umständen nach wie vor als "gerechtfertigt" angesehen und damit bagatellisiert. Die zitierte Studie und Informationen zum Kinderschutz findest du hier: https://www.die-moewe.at/ oder https://www.gallup.at/de/unternehmen/...

Wir wollen mit diesem Video darauf aufmerksam machen, wie sehr Gewalt in der Erziehung unser späteres Handeln als Erwachsene beeinflussen kann. Es bedeutet vor allem für Menschen in Positionen mit politischer Handlungsmacht, dies immer wieder zu reflektieren. Denn erst wenn wir Konflikten nicht immer mit denselben Mitteln begegnen, die sie entstehen haben lassen, können wir eine friedliche Zukunft mitgestalten. Wir sind lebenslang lernende Organismen und können daher zu jeder Zeit unseres Lebens lernen, anders mit Konflikten umzugehen, als wir es vielleicht in unserer Kindheit erfahren haben. Gewaltfreie Kommunikation bietet eine kraftvolle und wirksame Methode, Konflikten mit Allparteilichkeit und Wertschätzung für die Bedürfnisse aller zu begegnen und sinnvolle Lösungen im Sinne der Bedürfnisse aller zu finden. Die Grundstruktur ist einfach aufgebaut und wird besonders von Kindern sehr schnell und leicht verstanden. Hier kannst du Infos zu Gewaltfreier Kommunikation finden:

Kurzfilm “Niemals Gewalt” (2009) Die Geschichte von Astrid Lindgren hat auch weitere Personen inspiriert, kreativ damit umzugehen. Dem Filmemacher David Aufdembrinke war es besonders wichtig, den Blickwinkel des Kindes einzufangen um den Zuschauer*innen ins Gedächtnis zu rufen, wie Gewalt als Erziehungsmittel von Kindern wahrgenommen wird und dass diese mit ihrer Empfindung genau richtig liegen. "Wie Lindgren so richtig sagte, hängt unsere Zukunft von dem ab, was unsere Kinder heute erfahren. Wenn ein Kind Gewalt erlebt, nimmt es diese als Normalität hin und wird sie deshalb auch weitergeben. Die Zukunft liegt in den Händen unserer Kinder. Erst wenn sie Gewalt als etwas Fremdes erleben, können wir auf eine friedvolle Zukunft hoffen", erklärt der junge Regisseur sein Engagement. http://www.niemals-gewalt.de/

Zu Astrid Lindgren findest du hier weiterführende Informationen auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Astrid_... Kritische Diskussion zu den Charakteren in Astrid Lindgrens Büchern und der europäischen Kolonialgeschichte. # Pippi und der Kolonialismus. Deutsche verteidigen rassistische Wörter und blenden gleichzeitig ihre koloniale Vergangenheit aus. Das sagt die Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo. https://taz.de/Autorin-ueber-Rassismu...
Trotz ihrer antidiskriminatorischen Haltung taucht Lindgrens Name immer wieder im Zusammenhang mit Rassismusvorwürfen auf. Vor allem, dass sie das N-Wort verwendet hat, wurde häufig kritisiert. Die Wissenschaftlerin Eske Wollrad etwa veröffentlichte 2010 einen Aufsatz über „Kolonialrassistische Stereotype und weiße Dominanz in der Pippi-Langstrumpf-Trilogie“.
Auch von anderer Seite wurde das Abdrucken rassistischer Begriffe und Klischees in Kinderbüchern problematisiert. https://taz.de/Astrid-Lindgren-und-di...

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