Zutrauen und Orientierung in Konflikten: Restorative Konfliktprozesse/Restorative Kreise

Gemeinsam mit: 
Zeit: 
23. November 2017 -
9:00 bis 17:00
24. November 2017 -
9:00 bis 17:00
Ort: 
Sportschule und Bildungsstätte des Landessportbundes Hessen e.V.
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt am Main
Deutschland

Inhalt:

An diesen zwei Seminartagen gibt es die Gelegenheit, Restorative Kreise kennenzulernen und in Übungen Teile davon durchzuspielen:

  • Wie kann man ein Umfeld vorbereiten, in dem alle vom Konflikt betroffenen Parteien zusammenkommen, um einander zu hören?
  • Welche konkreten Maßnahmen fördern bzw. senken die Nachhaltigkeit der vereinbarten Strategien und die Selbstverantwortung aller vom Konflikt Betroffenen?

Wir werden uns mit unseren Bildern von Konflikten auseinandersetzen und damit, welche Auswirkung die Rolle und Haltung, die wir selbst in Konflikten einnehmen, auf den Konfliktverlauf hat.

Restorative Kreise eignen sich besonders gut dazu, dass „Betroffene“ ihre Fähigkeiten zur eigenständigen Lösung von Konflikten nachhaltig entwickeln und stärken. Die aktive Partizipation der in den Konflikt Involvierten ist ein zentrales Element des Settings, Empowerment der Konfliktparteien und anderer vom Konflikt Betroffener ein wichtiges Ziel.

In dem Workshop werden wir beginnen zu erkunden, welche konkreten Vorbereitungen in Communities getroffen werden können, um einen Konfliktrahmen zu gestalten, in dem Konflikte als Potential und Katalysator für die zukünftige Gestaltung einer Gemeinschaft erlebt werden. Dem Ausprobieren und der Reflexion der Erfahrungen wird viel Raum gegeben.

DDominic Barter lebt in Brasilien. In den 1990er Jahren begründete er den Ansatz der Restorativen Kreise (Circulos Restaurativos) gemeinsam mit Bewohnern der Favelas Rio de Janeiros, um eine gemeinschaftliche Antwort auf Gewalt und Ungerechtigkeit zu anzubieten. Diese Arbeit wurde vom Brasilianischen Justiz- und Unterrichtsministerium anerkannt und unterstützt.

Ziel:

Restorative Kreise kennenlernen, das Potential für den konkreten eigenen Arbeitsbereich erkunden. Eigene Sichtweisen reflektieren, Blickwinkel erweitern und praktische Handlungsanregungen und Orientierungshilfen für das eigene Tätigkeitsfeld mitnehmen, die für die eigenen Entscheidungen als BegleiterIn oder Beteiligte eines Konfliktprozesses hilfreich sein können.

Methode:
Kurzinputs, zahlreiche Übungen, Beispiele und Austausch, die auf die Praxis und die Anliegen der TN eingehen. Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf der praktischen Erfahrung und Reflexion der Qualität von Restorativen Konfliktprozessen in konkreten Beispielen.

Zielgruppe:

Alle Praktiker/innen im Täter-Opfer-Ausgleich sowie alle Beschäftigten in Opfer- und Täterhilfe, die ihre Arbeit reflektieren und ihr Handlungsspektrum erweitern möchten.  Außerdem alle Personen, die sich für das Thema Nachhaltiger Umgang mit Konflikten/Regelverstößen als Betroffene und/oder BegleiterIn von Konflikten interessieren.

Referentin:
Mag. Gabriele Grunt – Kultur- und Sozialanthropologin, freie Kommunikationstrainerin
Die Referentin beschäftigt sich seit 2009 intensiv mit Restorativen Kreisen nach Dominic Barter. Seit 2010 sammelt sie praktische Erfahrungen  in deren Anwendung in Konfliktbegleitungen und Projekten in Schulen, Organisationen, Unternehmen und  Anrainerkonflikten. 2014/15 begleitet sie die Umsetzung von Restorativen Kreisen in interkulturellen Settings im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts und entwickelt im Rahmen ihrer Tätigkeit in Europa die Arbeit Dominic Barters weiter.
Die Referentin ist Trainerin des Center for Nonviolent Communication® (CNVC-certified trainer) und arbeitet seit 1998 als Trainerin in der Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt auf dem Thema Konfliktkultur in Organisationen und Bildungsinstitutionen, sowie interkulturelle Konflikte, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

 

Information und Anmeldung: https://www.toa-servicebuero.de/kurse/uebersicht/restorative-kreise-als-orientierungsmodell-fuer-die-begleitung-von